Vom Lehrling zur Fachkraft

Frau Streb, Sie haben 2018 an der Handelakademie bzw. Handelsschule im Bezirk Baden in Niederöstrreich maturiert. Nach ihrem Abschluss absolvierten Sie ein Praktikum bei dem Handelskonzern REWE und hängten im Anschluss ein freiwilliges, soziales Jahr beim Roten Kreuz in Baden an. Vor dem Start Ihrer Lehrausbildung bei DACHER waren Sie ein Jahr in einer Steuerkanzlei im Raum Wien tätig. Wie ist der Entschluss gereift, eine Lehre nach der Matura zu machen?

Meine Unzufriedenheit in der Steuerkanzlei war der Auslöser, mir Gedanken über meine berufliche Zukunft zu machen. Der Recherchestart fiel genau mit dem Pandemie-Beginn zusammen. Ich erhielt damals sehr viele Absagen, oftmals auch gar keine Rückmeldungen. Eher zufällig wurde ich auf die Lehrstellenausschreibung von DACHSER aufmerksam. Mit meinen Eltern habe ich meine Idee einer weiteren Ausbildung besprochen und erhielt durchweg ein positives Feedback. Ich bewarb mich, erhielt meinen Lehrvertrag und bin heute sehr glücklich über meine Entscheidung. Meine Eltern unterstützen mich auf diesem Weg sehr.

Seit wann sind Sie Lehrling bei DACHSER und wie lange dauert die Ausbildung?

Im Februar 2021 startete ich meine Lehre bei DACHSER Wien am Standort in Himberg. Schon nach kurzer Zeit habe ich mich für eine Doppellehre entschieden. Nach dem Ende meiner vierjährigen Ausbildungszeit, im Jänner 2024, werde ich neben der Berufsausbildung zur Betriebslogistikkauffrau und Bürokauffrau auch die Lehre zur Speditionslogistikerin abschließen.

Wie haben Sie vom Modell Lehre nach Matura erfahren?

Im Rahmen meiner Recherche habe ich über die Webseiten der WKO und des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft vom Modell Lehre nach Matura erfahren.

Was ist aus Ihrer Sicht der entscheidende Vorteil von der Lehre nach Matura?

Rückblickend würde ich sagen, dass das Alter eine entscheidende Rolle spielt. Mit 15 oder 16 Jahren ist man noch sehr jung, um eine Berufsentscheidung zu treffen. Nach der Matura mit 18 oder 19 Jahren, wenn man ein paar Jahre älter ist, fällt das vielen leichter. Ich habe mich für diese Lehrstelle bewusst entschieden, weil ich es wollte, weil es mich interessierte, und nicht, weil ich es damals machen musste.

Welche Tätigkeiten üben Sie derzeit als Lehrling bei DACHSER aus?

Mein Arbeitsplatz bzw. mein Arbeitsort ist das Umschlaglager, die Aufgaben sind vielfältig und im Team arbeiten wir Schulter an Schulter. Aktuell bin ich dem Nahverkehr zugeteilt und arbeite direkt mit den Fahrerinnen und Fahrern der Tagestouren zusammen. Dabei scanne ich die Sendungen, vergebe Stellplätze, dokumentiere mögliche Beschädigungen und bringe die Sendungen an ihre Stellplätze zu weiteren Verladungen. Das Messen und Wiegen der Sendungen gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben.

Unser Umschlaglager ist mit den neuesten Technologien für Cross-Docking-Operationen ausgestattet, zum Beispiel mit einer Unterflurförderkette, um die Waren im Lager zu bewegen. Meine vorrangige Aufgabe am Nachmittag ist es, die Hubwagen auszuhängen, Sendungen aufzunehmen und wieder einzuhängen.

Was ist das Schöne oder Spezielle am zu erlernenden Beruf?

Ich bin einfach den ganzen Tag in Bewegung, das gefällt mir. Vom ersten Tag an wurde ich von dem gesamten Team herzlich aufgenommen. Wir sind ein interkulturelles Team, das gefällt mir sehr gut. Wir arbeiten nicht nur zusammen, sondern wir lernen auch voneinander und unterstützen uns gegenseitig. Noch immer bin ich von den Sendungsmengen und der Produktvielfalt beeindruckt, die täglich über unser Umschlaglager bewegt werden.