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Die Welt ist im Umbruch, das betrifft besonders die Logistikbranche

Welche Herausforderungen sind für DACHSER Austria zu meistern und wie kann die Zukunft aussehen.

Im Interview mit DACHSER Austria Geschäftsführer Günter Hirschbeck hat die Fachzeitschrift LOGISTIK express nachgefragt, welche Herausforderungen zu meistern sind und wie die Zukunft aussehen könnte.

Mit welchem Treibstoff werden Güter in den nächsten 5/10/20 Jahren Ihrer Meinung nach bewegt werden und warum? Welche Technologie wird sich durchsetzen?

Der vollständige Wandel hin zu Null-Emissions-Fahrzeugen wird kommen, der politische Rahmen dafür ist gesetzt. Gemäß der festgelegten Definition von Null-Emissions-Fahrzeugen ­­– keinerlei Emissionen von CO2 und Luftschadstoffen am Auspuff der Fahrzeuge – wird dies aus heutiger Sicht vor allem mit batterieelektrischen Lkw und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw möglich sein. Vielleicht noch auf ausgewählten Strecken mit Oberleitungs-Lkw. Mindestens bis zum Ende dieses Jahrzehnts wird aber der Diesel-Lkw noch eine sehr wichtige Rolle in der Logistik spielen.

Aktuell gilt es, den Laderaum so effizient wie möglich auszulasten und unnötige Fahrten zu vermeiden. Das ist der größte Stellhebel der Logistik. So nutzen wir bei DACHSER zum Beispiel seit mehreren Jahren Doppelstockverladungen und steigern damit die volumenmäßige Auslastung erheblich. Wo es rechtlich möglich und wirtschaftlich vertretbar ist, setzen wir außerdem schon seit einigen Jahren in unterschiedlichen Ländern Lang-Lkw verschiedener Typen ein. Zudem stellen wir in den kommenden Jahren europaweit auf Megatrailer um. Diese haben bei gleicher Länge und Breite einen tiefer gelegten und damit etwas höheren Laderaum und können somit 8 Kubikmeter mehr Ware aufnehmen als die Standard-Auflieger. Damit wird die Auslastung optimiert und die Klimabilanz der Transporte gleichzeitig verbessert.

Was unternimmt Ihr Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit - wie sieht Ihre Klimastrategie aus?

Unsere langfristig angelegte Klimaschutzstrategie basiert auf den Grundpfeilern Effizienz, Innovation und integrative Verantwortung. Unsere Initiativen zielen auf effiziente Logistikprozesse, Energieeinsparungen und technische Innovationen, um die Treibhausgasemissionen im Einklang mit den Zielen des Pariser Abkommens sowie den Klimaschutzzielen der Europäischen Union und vieler weiterer Staaten zu verringern. DACHSER arbeitet dazu mit Kunden und Partnern zusammen, die ebenfalls aktiv den Wandel der Logistik hin zu Niedrig- und Null-Emissionstechnologien gestalten wollen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden eng in die Klimaschutzaktivitäten einbezogen. Hinzu kommt das soziale und gesellschaftliche Engagement jenseits der direkten geschäftlichen Interessen des Unternehmens.

Inwieweit betrifft Sie der Personal- und Fahrermangel?

Logistik wird von Menschen gemacht. Der Fahrer- und Fachkräftemangel ist und wird in den kommenden Jahren eine der entscheidendsten Herausforderungen in der Branche bleiben. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und um eine nachhaltige Mitarbeiterbindung zu erreichen, investiert DACHSER intensiv in die Aus- und Weiterbildung und Übernahme von Nachwuchskräften und fördert Mitarbeitende über alle Altersstufen hinweg. Hier setzen wir auf die Ausbildung im eigenen Unternehmen. Die DACHSER Service und Ausbildungs GmbH bildet qualifizierte Kraftfahrkräfte für DACHSER sowie unsere Transportunternehmer aus und weiter. In Österreich befinden sich derzeit 15 angehende Fahrerinnen und Fahrer in der Ausbildung.

 

Interview with: Günter Hirschbeck

Günter Hirschbeck ist Managing Director European Logistics von DACHSER Austria

Wie stark ist der Preisdruck, hat er durch die Pandemie zugenommen, oder ist mehr Verständnis da für Kosten?

Angesichts der spürbaren Kapazitätsengpässe hat sich die Logistik 2021 von einem Kostenfaktor, der mehr oder weniger geräuschlos zu funktionieren hat, zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor entwickelt. Die Kunden sind angesichts massiver Sorgen um ihre Produktionsversorgung oder Lieferfähigkeit näher an DACHSER herangerückt. Verlässlichkeit, Planbarkeit und Vertrauen machen mehr denn je den Kern der Zusammenarbeit aus – und das drückt sich auch in auskömmlichen Preisen und einer gegenseitig langfristigen Gestaltung der Zusammenarbeit aus.

Wie ändern sich die Lieferketten im Angesicht der Pandemie, aber auch der Klimakrise? Sehen Sie einen Trend hin zu regionalem Einkauf/Insourcing bei Ihren Kunden? Gibt es Auswirkungen auf Ihre Transportrouten?

Die Kunden agieren derzeit im Krisenmodus. Ihr Fokus liegt darauf, Kapazitäten zu bezahlbaren Raten zu beschaffen und gemeinsam mit dem Logistikpartner Lösungen zu finden, um die Lieferketten aufrecht zu erhalten. Mittel- oder langfristig werden die Unternehmen aber eine strukturelle Veränderung ihrer Supply Chains anstoßen. Eine DACHSER-interne Umfrage, die wir im vergangenen Sommer durchgeführt haben, hat gezeigt, dass 70 Prozent der befragten Großkunden in Europa über eine Regionalisierung der Lieferketten nachdenken.

Entscheidend ist aber nicht rein die Regionalität. Um die Stabilität logistischer Netzwerke und unterbrechungsfreie Supply Chains zu sichern, sind flexibel strukturierte Logistiknetzwerke gefragt. Als Logistikdienstleister müssen wir reagieren, Alternativen aufzeigen und auch eigene Transportkapazitäten, z. B. über Luftfracht-Charter, aufbauen.

Welches sind die größten Herausforderungen für Ihre Branche - und welche für Ihr Unternehmen?

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und der Fahrer- bzw. Fachkräftemangel sind die zentralen Herausforderungen, die die Logistikbranche in den kommenden Jahren bewältigen muss. Um diese zu meistern, gilt es, Effizienz und Bündelungsrate zu steigern, Lkw-Kapazitäten voll auszulasten, Leerfahrten zu vermeiden und die Attraktivität der Logistikberufe zu erhöhen.

Speziell für DACHSER liegt der Fokus auf durchgängigen, globalen End-to-End-Lösungen. Die COVID-19-Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht, welchen Mehrwert diese generieren können. Da geht es zum Beispiel darum, Masken, Schutzausrüstung oder Test-Kits, die per Luftfracht aus China kommen, möglichst schnell in unser europäisches Stückgutnetz einzuspeisen und an medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser zu verteilen. Als Beispiel dient hier ein Kundenauftrag, für den DACHSER mehrmals die weltweit größten Frachtflugzeuge, die Antonovs AN-124 und AN-225, charterte. Die Maschinen transportierten mehrfach medizinische Güter von China nach Österreich, anschließend verteilte DACHSER die Güter über sein Landverkehrsnetz in Europa weiter.

Das gleiche gilt für LCL-Sendungen in der Seefracht. Angesichts der globalen Lieferkettenstörungen sind solche integrierten Lösungen für viele Kunden hoch attraktiv. Der allgemeine Trend zu kleinteiligeren Sendungen jedenfalls kommt DACHSER mit seinem ausgefeilten Stückgutnetz und -knowhow entgegen.

Das vollständige Interview im LOGISTIK express lesen Sie hier

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